Jubiläums-Schlosskonzert mit Musik großer Meister

Die Stadtkapelle schrieb

Stadtgeschichte

Die Bühne im Rokokotheater platzte aus allen Nähten von dem Musikeraufgebot.

(kob). ... So sieht es auch OB Dr. Pöltl bei seinem KurzInterview durch die Moderatorin auf der Bühne: ein Ereignis für die Jahrbücher! Denken wir vorweg eine winzige Sekunde auch an die Wahnsinns-Vorbereitungsarbeit vor einem solchen Ereignis und die vorbereitenden stillen Helferinnen und Helfer sowie die Sponsoren, die anschließend nicht im Rampenlicht stehen werden.

Und nun Bühne frei für Herrn Richard Wagner mit der „Festmusik zum Empfang des Königs“! Mit diesem unspektakulären Werk Wagners entfaltete der Musikverein Stadtkapelle seinen warmen Bläserton (an der Spitze die Piccolo-Flöte), zu welchem im weiteren Verlauf neben Schlagzeug, Kontrabass und Harfe auch ein Klavier hinzukommen sollte. Relativ elegisch ging es dann weiter mit einer Komposition von Max Bruch und der Cellistin Anja Bolza-Schünemann, die sich schon einen internationalen Ruf erspielt hat.

Erwähnt sei, dass ein Klangkörper wie die Stadtkapelle weitgehend auf geeignete Arrangements angewiesen ist. So kann sie u. a. Antonin Dvoràks Slawischen Tanz Nr. 8 hinreißend spielen. Nun ist es nicht verboten, auch unter dem Titel „Capriccio Italiano“ ein wenig in den bekannten italienischen Lieblingsstücken zu schwelgen. Dazu ein Sonderlob für die Percussion und den äußerst schmuck auftretenden Chor mit seinen gepflegten Sopranstimmen der „SchwetSingers“ von Elena Spitzner. Es befanden sich nun an die 90 Mitwirkende auf der Bühne, aber der Dirigent Manuel P. Grund hatte alles bestens im Griff, und der Abend erhielt seine Sahnehäubchen. Spätestens bei „Funiculi Funicula“ in gelungenem Arrangement war das voll besetzte Rokoko-Theater aus dem Häuschen, aber die eigentlichen Überraschungen warteten nach der Pause.

Da besang der Chor nämlich in elegantem Schwarz mit Carl Orff die Schicksalsgöttin Fortuna. Nun, die hatte das gesamte Ensemble sichtlich in ihr Herz geschlossen, sodass man sich noch eine ganze Menge Gewaltiges vornehmen konnte. Wer krampfhaft nach dem Titel jenes unvergesslichen Ohrwurms suchte, konnte es nun erfahren: Es ist die Titelmelodie zu dem Film „1492“ von Vangelis! Es folgten - jeweils angesagt von charmanter Conference - in dieser neuen Großform weitere Genüsse für Kenner: Ennio Morricone, James Bond, Freddy Mercury und - zur Überraschung aller - szenisch und in Kostümierung aufgeführt - „der König der Löwen“ mit Überraschungsgast und Musik von Elton John/Hans Zimmer. Der ebenfalls kostümierte Chor beeindruckte dabei auch mit gelungenen Gesten. Das alles war kaum noch zu toppen, sodass kurz vor dem Ende die Zeit reif war für weiteren begeisterten Applaus und die große Dankeschön-Runde, u. a. auch für die Gast-Instrumentalisten.

© Schwetzinger Woche, Mittwoch, 16.11.2016

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